Um mit einfachen Worten zu erklären, worum es bei diesem Forschungsprojekt geht, finden sich hier einige kurze Fragen oder FAQs, mit denen in kurzen und prägnanten Antworten erläutert wird, was der Inhalt des Projekts ist.
Was ist das mit dem Projekt verbundene Forschungsinteresse?
Das Forschungsinteresse des Projektes besteht darin, einen bisher wenig beachteten Teil redaktioneller Organisation in deutschen Tageszeitungen genauer zu untersuchen. Ich möchte verstehen, wer die Akteur*innen sind, die im Zeitungsjournalismus mit Bildern arbeiten und wie ihre Arbeitsroutinen aussehen.
Was ist ein Bildressort?
Zeitungsredaktionen in Deutschland sind in sogenannten Ressorts organisiert. Darunter versteht man thematisch gebündelte Arbeitsbereiche. Klassischerweise gehören dazu die Ressorts Politik, Wirtschaft, Sport, Feuilleton und Lokales, sowie zum Teil auch das Bildressort. An der Spitze steht der Leiter des Bildressorts. Nicht alle Tageszeitungen verfügen jedoch über eigene Bildressorts.
Was ist die Aufgabe der Bildredakteur*innen?
Die Aufgabe von Bildredakteur*innen ist es, Bilder zur Publikation auszuwählen und aufzubereiten sowie Aufträge an Fotograf*innen zu vergeben und diese zu briefen. Darüber hinaus müssen sie innerhalb der Redaktion das Bild gegenüber dem Text vertreten.
Wo lernen Bildredakteur*innen Ihr Handwerk?
Zum Beruf der Bildredakteur*in führen viele Wege. Eine spezifische Ausbildung oder ein Studium gibt es jedoch nicht. Oft haben Bildredakteur*innen Journalismus oder Fotografie studiert. Einige Verlage bieten Volontariate im Bereich Bildredaktion an. Darüber hinaus bieten freie Träger wie die Ostkreuzschule in Berlin Weiterbildungen in Bildredaktion an.
Sind Bildredakteur*innen Journalist*innen?
Im Zeitungstarifvertrag ist diese Frage klar geregelt. Dort wird als Redakteur bezeichnet, wer „kreativ an der Erstellung des redaktionellen Teils von Tageszeitungen regelmäßig in der Weise mitwirkt, dass sie/er 1.) Wort-, Bildmaterial oder Audio-/Audio-Video-Material sammelt, sichtet, ordnet, dieses auswählt und veröffentlichungsreif bearbeitet und/oder (…).“ Gleichwohl gibt es immer wieder Bestrebungen der Verlage, Bildredakteur*innen aus aus der Redakteursgruppe auszuschließen.
Gibt es auch Zeitungsredaktionen ohne Bildressorts?
Ja, das ist sogar eher die Regel als die Ausnahme. Denn fast nur die großen überregionalen Tageszeitungen verfügen über eigene Bildressorts. Belastbare Zahlen dazu, welche Tageszeitungen über Bildressorts verfügen und welche nicht, gibt es aber leider nicht.
Hat jede Zeitung auch Bildredakteur*innen?
Nein. Ebenso wie beim Thema Bildressort, hängt dies meist von der Größe des Mediums sowie der Redaktionsorganisation ab. Vor allem im Lokal- und Onlinebereich wird die Aufgabe der Bildauswahl oft von den Textredakteur*innen zusätzlich übernommen.
Was ist unter bildredaktionellen Praktiken zu verstehen?
Unter bildredaktionellen Praktiken – oder auch bildredaktionellem Handeln – sind alle Tätigkeiten zu verstehen, die die Auswahl und das Aufbereiten von Bildern für journalistische Publikationen umfassen. Diese Tätigkeiten müssen nicht zwangsläufig nur von spezialisierten Bildredakteur*innen ausgeübt werden. So können auch Textredakteur*innen über bildredaktionelle Praktiken verfügen.
Wie lassen sich bildredaktionelle Praktiken untersuchen?
Zunächst einmal gibt es die Möglichkeit die Ergebnisse, also das Produkt Zeitung, zu analysieren und davon Rückschlüsse auf die Praktiken zu ziehen. Eine weitere Möglichkeit ist, sich den Bildredakteur*innen direkt zu widmen, wie es dieses Forschungsprojekt zum Ziel hat. Um das Handeln der Bildredakteur*innen zu untersuchen gibt es wiederum die Möglichkeit, sie zu interviewen oder sie bei ihrer Arbeit zu beobachten.
Was unterscheidet ein qualitatives von einem quantitativen Verfahren?
Prinzipiell geht es um die Unterscheidung zwischen viele Daten in der Breite über Zahlen (quantitativ) oder weniger Daten in der Tiefe (qualitativ) zu untersuchen. Zu den Verfahren die dabei genutzt werden gehören, für quantitativ orientierte Forschungsprojekte z.B. standardisierte Fragebögen und für qualitative Forschungsprojekte Experteninterviews und Beobachtungen.
Worin besteht der Sinn, über Bildressorts zu forschen?
Im Grunde genommen geht es darum, Arbeitsprozesse und Routinen transparent zu machen, die in der Regel unsichtbar sind, da sie im Produkt verborgen sind. Ziel des Projektes ist es, ein größeres Verständnis dafür zu schaffen, warum Zeitungen so aussehen wie sie aussehen und wer dafür welche Verantwortung trägt.