Für das LUMIX Festival für jungen Bildjournalismus, das Coronabedingt im Jahr 2020 ausschließlich Online stattfindet, konzipierte Dr. Felix Koltermann in Zusammenarbeit mit Professor Lars Bauernschmitt einen Schwerpunkttag zum Thema „Der deutsche digitale Bildermarkt“. Kern ist ein Live-Talk zum Thema „Bilder als Ware? Digitale Bildwirtschaft und die journalistische Fotografie.“ Mit dem Bildermarkt wird ein wichtigter Teil der Rahmenbedingungen für bilredaktionelles Handeln beleuchtet.
Für den Newsletter des Festivals wurden Dr. Felix Koltermann und Professor Lars Bauernschmitt befragt. Hier die Antworten des Kurzinterviews.
Was hat Euch dazu bewogen, gerade dieses Thema auszuwählen?
Felix: „Für uns geht es darum, auch über strukturelle Aspekte des Bildjournalismus zu sprechen. Und ganz zentral gehört dazu die Frage des Geldverdienens. Wir haben heute einen extrem diversifizierten und komplexen Bildermarkt, den genauer anzuschauen sehr lohnend ist.“
Lars: „Welche Bilder veröffentlicht werden, ist im journalistischen Alltag leider meist eine wirtschaftliche Entscheidung und wird eben nicht von gestalterischen oder inhaltlichen Überlegungen gesteuert.
Worum wird es heute gehen und in welcher Form werdet Ihr die Inhalte zeigen?
Felix: „Wir werden uns heute dem deutschen digitalen Bildermarkt aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Zum einen wird Lars ausführlich in einem Podcast über historische Entwicklungen sprechen. Zum anderen werden wir in einem LIVE TALK mit der Fotografin Lena Mucha und der Vorsitzenden der MFM der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen sich heute fotojournalistisches Arbeiten überhaupt noch lohnt.“
Lars: „Es geht uns auch darum, zu vermitteln, wie sich Erlösmodelle für Fotograf*innen und Bildagenturen verändern.“
Was fandet Ihr selbst am spannendsten während der Vorbereitung?
Felix: „Das war die erneute Vergegenwärtigung durch die Recherchen und Gespräche, wie sehr die ökonomischen Rahmenbedingungen das Handeln und die Arbeit von Fotojournalist*innen strukturieren.“
Lars: „Ich finde es spannend mitzuerleben, wie der Fotojournalismus vom Bildjournalismus abgelöst wird und multimediale, transmediale und crossmediale Publikationsformen zur Normalität werden.“
Danke für das Interview!