Angesichts der Neuerscheinung des Sammelbandes „Corona und die journalistische Bildkommunikation“ führte Dr. Stefan Hartmann, Herausgeber des Bildbranchenmagazins Pictorial, ein Interview mit Dr. Felix Koltermann über Fotografie in der Pandemie.
Herr Dr. Koltermann, in zwei Sätzen: Worin liegt nun die Bedeutung der Coronapandemie für den Fotojournalismus?
Felix Koltermann: Auf der einen Seite sind gesellschaftliche Krisen seit jeher ein wichtiger Berichterstattungsgegenstand für den Fotojournalismus. Die Besonderheit der Coronapandemie bestand darin, dass die Krise nicht nur ein zu bearbeitendes Thema war, sondern die Fotojournalist*innen auch in ihrem Alltag betraf. Auf der anderen Seite hatten die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie einen großen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen im Fotojournalismus, etwa weil durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens und öffentlicher Veranstaltungen vor allem frei Fotojournalist*innen die Aufträge wegbrachen und insbesondere im Rahmen von Demonstrationen aus dem Milieu der Corona-Leugner*innen berichtenden Fotojournalist*innen ihrer Arbeit unter erschwerten Bedingungen nachgehen mussten. Weiter