Lange Zeit war die Verlegerfamilie Du Mont einer der wichtigsten Player auf dem Regionalzeitungsmarkt in Deutschland. Heute ist sie vor allem in Köln aktiv, wo auch ihr Stammblatt, der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (KStA), erscheint. In der viertgrößten Stadt Deutschlands ist der KStA die größte Lokalzeitung.
Die Ausgabe vom 18. August 2021 des Kölner Stadt-Anzeigers erschien mit einem Umfang von 28 Seiten verteilt auf vier Bücher. Im ersten Buch finden sich die Rubriken Thema des Tages, Meinung, NRW, Politik, die Spendenseite „Wir helfen“ sowie Land & Region. Das zweite Buch machte mit Wirtschaft auf, gefolgt von Kindernachrichten und der Rubrik Panorama. Das dritte Buch ist dem Sport gewidmet ergänzt um drei Seiten Kultur sowie Traueranzeigen und die Rubrik Schule. Das vierte Buch ist der Lokalteil der Stadt Köln. Als Beilage lag der Zeitung das zwölfseitige Magazin bei. Als zentrales Aufmacherthema für die Titelseite wählte die Redaktion die Machtübernahme der Taliban in Kabul. Dazu wurde eine Fotografie ausgewählt, die zentral auf der oberen Seitenhälfte über drei Spalten läuft und die Talibansprecher auf einer Pressekonferenz in Kabul zeigt. Das Foto stammt vom AP-Fotografen Rahmat Gul. Weitere Themen der Titelseite sind die Einführung der 3-G-Regel in NRW, der drohende Bahnstreik sowie die Ankündigung des Landrats von Ahrweiler, sein Amt ruhen zu lassen.
Während der Kölner Stadt-Anzeiger das erste Mal 1876 als Werbebeilage zur Kölner Zeitung erschien, hatte die Kölner Zeitung ihre Erstausgabe schon Ende des 18. Jahrhunderts. Heute firmiert die Zeitung unter dem Titel Kölner Stadtanzeiger mit dem Zusatz Kölnische Zeitung. Die Zeitung ist im Besitz der Dumont-Mediengruppe, lange Zeit eine der wichtigsten deutschen Verleger im Regionalzeitungsbereich. Die Geschichte das KStA steht exemplarisch für die Veränderung auf dem regionalen Zeitungsmarkt. So wurden 2014 die Regionalredaktionen des KStA mit der des Konkurrenzblattes Kölnische Rundschau zusammengelegt. Beide Zeitungen erscheinen weiterhin unabhängig voneinander. Die Druckauflagen beider Blätter werden zusammen ausgewiesen und betrugen im zweiten Quartal 2021 210.171 Exemplare. Die überregionalen Inhalte der Zeitung werden vom Redaktionsnetzwerk Deutschland geliefert. Unter der Woche kostet die Zeitung im Einzelpreis 1,90€. Ein Basis Abo gibt es ab 49,90€ monatlich.
Der Kölner Stadt-Anzeiger erscheint im sogenannten Berliner Format (31,5 × 47 cm). Das Grundraster der Zeitung besteht aus sechs Spalten, ist jedoch variabel handhabbar. So finden sich verschiedene Seitengestaltungen mit Artikel in der Seitenmitte oder am linken oder rechten Rand, die mit breiteren Spalten arbeiten. Die Sonderseite „Thema des Tages“, die direkt auf die Titelseite folgt, ist eher magazinig gestaltet und nutzt sowohl Weißraum als auch immer wieder über die Pfalz gezogene Fotografien. Als Schmuckfarbe wird Blau eingesetzt. Sie findet sich als Titel neuer Rubriken, auf den Aufmacherseiten der einzelnen Bücher, bei Grafiken sowie zum Teil auch in Zwischenüberschriften. Das über der Woche und Samstags der Zeitung beiliegende Magazin erscheint im Tabloidformat mit einem drei- bis vier-spaltigem Layout sowie großformatige Fotografien und viel Weißraum.
Im Politik- und Wirtschaftsteil greift der Kölner Stadtanzeiger vor allem auf Fotografien der Agenturen AP und dpa zurück. Im Regionalteil finden sich vor allem Fotografien der für die Zeitung tätigen Fotografen Csaba Peter Rackoczy, Arton Krasniqi sowie Martina Goyert. Interessant ist in diesem Zusammenhang etwa die Aufmacherseite des vierten Buches und der Rubrik Köln. Unter dem Titel „Mobile Impfteams an Kölner Schulen“ findet sich ein ganzseitiger Artikel über Impfungen für Schüler*innen in Köln, der im Stil einer Reportage aus dem Impfzentrum von drei Fotografien von Arton Krasniqi begleitet wird. Es findet sich jedoch eine Bild-Text-Schere zwischen der Überschrift, in der es um mobile Impfteams an Kölner Schulen geht und der Aufmacherfotografie, die ein Kölner impfzentrum zeigt. Eine weitere fotografielastige Seite findet sich In der Rubrik Kultur auf Seite 20. Dort ist eine Besprechung eines neuen Bildbandes des Fotografen Florian Monheim zum fünfundsiebzigjährigen Bestehen von NRW mit sechs zum Teil großformatigen Bildern versehen. Rezensionen von Fotobüchern sind für Redaktionen sehr dankbar, weil sie hochqualitatives Bildmaterial gratis abdrucken dürfen.
Text Dr. Felix Koltermann